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Ein langes Wochenende in Madrid

VIP-Karten für ein Spiel der Königlichen von Real Madrid im legendären Estadio Santiago Bernabéu.  Da kann Mann nicht nein sagen und so flog ich kurzerhand mit ein paar Freunden nach Madrid. Da besagte Freunde aus den verschiedensten Ecken Deutschlands kamen, ließ ich mich breitschlagen ab Frankfurt-Hahn mit Ryan Air nach Madrid zu fliegen.

Zum Glück dauerte der Flug nur gut 2 Stunden, und selbst diese kurze Zeit kam mir wie eine Ewigkeit vor. Seitdem steht für mich fest: Niemals wieder Ryan Air. Und wenn es die letzte Airline der Welt ist, lieber laufe ich an mein Ziel oder bleibe einfach daheim. Ich hatte niemals zuvor und, glücklicherweise, auch niemals wieder so wenig Platz in einem Fortbewegungsmittel. Allerdings, und das sei wirklich betont, das Personal am Schalter und auch die Flugbegleiterinnen waren überaus freundlich. Leider waren sie am Flughafen Madrid aber in eine eher abgelegene Ecke gepackt, so dass wir fast unseren Rückflug verpasst hätten.

Den Flughafen Frankfurt-Hahn kann ich wiederum sogar empfehlen. Ähnlich wie Erfurt-Weimar trägt er zwar einen Namen völlig zu Unrecht, ist aber dermaßen klein und überschaulich, dass man sich wie in einem kleinen Tante-Emma Laden vorkommt. Stress gibt es dort nicht. Aber gut, genug der Vorgeschichte – fliegen wir nach Madrid.

Bereits in Deutschland hatten wir bei Sixt einen Mietwagen geordert, was man sich aber außerhalb der Saison auch sparen kann. Das Mietwagendepot ist ausreichend groß. Nach der Landung ging es schnell aus dem Flughafen, direkt zum Sixt Schalter. Nach ein paar Minuten sogar mit einer Kollegin die der deutschen Sprache mächtig war, alle anderen sprachen aber gut Englisch, alles gut so weit. Wir erhielten zudem noch ein Updgrade auf einen schicken BMW, viel besser konnte der Kurztrip kaum starten.

Dank Navigationsgerät fanden wir auch schnell zum Hotel. Wer noch nie zuvor im Ausland Auto gefahren ist, insbesondere im Süden Europas, der sei an dieser Stelle gewarnt: Auch die Spanier sehen die Verkehrsregeln eher als „grobe Richtlinien“, an die man sich halten kann, aber nicht muss. Allerdings ist Madrid kein Vergleich zu Paris oder Ungarn, man gewöhnt sich ganz schnell an den spanischen Fahrstil. Im Hotel angekommen staunten wir nicht schlecht. Klar, wir hatten 4 Sterne gebucht, aber für ~31€ je Nacht inklusive Frühstück hatte ich nicht viel erwartet. Zu Unrecht! Es war sauber, geräumig und ein Bad mit Badewanne ist auch bei 4 Sternen alles andere als normal. Einziger Nachteil: Es gab nur eine einzige Angestellte die Englisch konnte, alle anderen schauten uns mit großen Augen an und erzählten irgendwas auf spanisch. Hätte ich in einer europäischen Hauptstadt nicht erwartet.

Da wir nur 1,5 KM vom Zentrum entfernt waren ging es bereits am ersten Abend auf Erkundungstour. Die Madrid App (zu finden unter „Madrid“ im jeweiligen Appstore) kann ich nur empfehlen, die Pläne und Beschreibungen haben uns viel geholfen. Der negative Eindruck aus dem Hotel, die Sprachfertigkeiten betreffend, bestätigte sich leider auch in den kleinen Tavernen in Madrid. In unserer späteren Lieblingsbar hatte der Betreiber offenbar versucht die Karte selbst ins englische zu übersetzen – es war sehr lustig. Letztlich bestellten wir immer irgendwas, eine Art Kinderüberraschung also. Dank des guten Kochs wurden wir aber nicht enttäuscht und als der Kellner und Inhaber merkte dass wir Deutsche waren wurde es richtig lustig.  Wir tranken bis spät in die Nacht, lachten und verstanden aber nie was er sagte. Als es zur Rechnung kam, hatte ich ehrlich gesasgt Angst nicht genug Geld dabei zu haben. Doch auch hier sollte ich mich irren, große Mengen (gutes) Essen, Zwischenmahlzeiten und sehr viel Bier (sowie ein nicht näher erklärbarer Schnaps, ebenfalls in rauen Mengen) schlug für uns 4 plus die Runden für den Kellner mit 88€ zu Buche. Wir fragten mehrfach ob das denn stimmen konnte, da ich mir nicht sicher war ob er verstand was wir eigentlich wollten beschloß ich wenigstens 100€ dort zu lassen. Am nächsten Tag stellte sich jedoch heraus, dass er tatsächlich richtig gerechnet hatte. Unglaublich billig.

Ich habe während meines gesamten Madridaufenthalts nur nette Spanier und Spanierinnen getroffen. Allein deshalb war es einfach schön. Die niedrigen Preise haben die Reise natürlich auch sehr angenehm gestaltet.

Schöne Architektur in Madrid

Das Zentrum von Madrid ist einfach schön. Nicht nur die Architektur, auch die Menschen. Spanier haben sowieso ein eher relaxtes Gemüt, das wird auch in den Geschäften und Bars deutlich. Eine unfreundliche Bedienung findet man nicht. Und auch die vielen Straßenkünstler beleben die Innenstadt ungemein. Ich muss zugeben wenig bis keine Ahnung von historischer Architektur zu haben, das hält mich aber nicht davon ab schöne Häuser schön zu finden. Dabei findet sich in Madrid nicht nur „alte“ Architektur, auch viele moderne Gebäude sind sehr schön anzusehen. Fährt man allerdings ein paar Kilometer raus, reihen sich Bauruine an Bauruine. Die Finanzkrise ist an diesen Stellen ganz deutlich zu sehen.

Im Februar ist Madrid ein tolles Ziel: Das Wetter ist einfach genial, wir hatten um die 20°C und Sonnenschein. Die Stadt ist zwar gut gefüllt, aber nicht überlaufen. So war es überhaupt kein Problem ein paar Teile der neuen Desigual Kollektion im Store in Madrid für die daheimgebliebene Frau zu kaufen. Auch das war übrigens bedeutend billiger als in Deutschland. Ich kann euch also nur empfehlen im Februar/März Madrid zu besuchen, das Wetter ist für eine Städtereise eigentlich absolut perfekt zu dieser Zeit.

Während wir ohne Ziel ein wenig durch Madrid fuhren, fiel uns immer wieder eine Jesusartige Statue auf einem Berg auf. Zugegeben, ich hatte mich vor der Reise wenig bis gar nicht mit Madrid beschäftigt, und so wurde es eine Art Abenteuer nach Sicht den Weg zu dieser Statue zu finden. Wie sich dann heraus stellte heißt die sehr beeindruckende Anlage Cerro de los Angeles und ist bedeutend mehr als eine Statue. Das weit aus der Ferne sichtbare Monument beherbergt im Fuße eine Kirche, weitere sind auf dem Gelände. Es ist beeindruckend schön dort, eine Mischung aus sehr alter christlicher Bauten mit relativ modernen Gebäuden – auch als Nichtgläubiger ein beeindruckendes Erlebnis.

Abschließend natürlich auch noch ein paar Sätze zum eigentlichen Besuchsgrund: dem Fußball. Das Estadio Santiago Bernabéu ist ein sehr großes Stadion. Daher überrascht die Lage mitten in einem Wohngebiet ein wenig. Da die Spanier jedoch komplett Fußballverrückt sind stört das offenbar niemanden.

Schon beim Einlaß fällt ein Unterschied zu Deutschland auf: trotz tausender Menschen gibt es kaum Gedränge, spanische Gelassenheit eben. Einmal im Stadion angekommen schwingt die großartige Vergangenheit von Real Madrid durch die Luft. Aber auch das aktuelle Team muss sich nicht verstecken, das Spiel endete deutlich mit 4:1 für die Königlichen. Ein kurzer Schwank aus dem VIP-Bereich bei Real Madrid: Natürlich war das Essen und auch die Geränke sehr hochwertig. Natürlich war das Personal überfreundlich und sehr schick angezogen, alles ganz klar für einen Verein wie Real Madrid. Dass aber an der Bar für Longdrinks, die praktischerweise in Pappbechern serviert werden, ein junger Mann steht der ununterbrochen 0,33L Coke Dosen öffnet (für Wodka-Cole usw), das geht mir bis Heute nicht in den Kopf. Wer weiß welchen Nachteil Coca Cola aus der Flasche gehabt hätte.

Für mich steht in jedem Fall fest, dass Madrid mich nicht zum letzten Mal gesehen hat. Eine wunderschöne Stadt die man sicher auch 5 oder 6 Mal besuchen kann. Und jetzt habe ich noch ein paar Impressionen für Euch:

 Architektur in Madrid:

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Tio Pepe Werbung am Puerta del Sol
Die berühmte Tio Pepe Werbung am Puerta del Sol

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Straßenkünstler in Madrid

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Cerro de los Angeles

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Eindrücke aus dem Stadion

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