Im September haben wir uns für ein paar Tage an die Ostsee, genauer nach Rügen, aufgemacht. Wettermäßig ist das, bei frühzeitiger Buchung, echtes Lottospiel. Wir hatten uns aber sehr kurzfristig entschieden und damit direkt beste Septemberwoche erwischt 🙂
Rügen ist sicherlich eine der schönsten, wenn nicht die schönste Ostseeinsel und bietet neben einer wunderbaren Naturlandschaft auch zahlreiche lohnende Ausflugsziele. Als Übernachtungsort haben wir uns das Feriendort Min Herzing in Bakenberg ausgesucht – also das obere Ende der Insel. In der Hauptsaison könnte das durchaus ein Problem sein, da der Verkehr auf Rügen schnell zum erliegen kommt. Im September jedoch kommt man ganz wunderbar durch. Wer das Verkehrschaos umgehen möchte sollte gerade im Sommer aber vielleicht auf die Bahn umsteigen, das bringt allerdings andere Nachteile mit sich.
Die Lage von Min Herzing
Trotz eigentlich guter Beschilderung sind wir zunächst falsch abgebogen und haben dann doch die Adresse ins Navi eingegeben. Dann war es auch schnell & einfach erreicht. Das Feriendorf Min Herzing liegt im Küstenwald, man sollte also keine florierende Stadt umher erwarten. Für die Versorgung ist entweder in der fußläufig erreichbaren Siedlung ein kleines Lädchen gelegen oder man fährt ungefähr 5 Minuten mit dem Auto zum nächsten Supermarkt.
Vom gemieteten Bungalow aus waren es keine 3 Minuten bis wir den Sandstrand am eigenen Strandaufgang erreichten – kürzer geht es wirklich nur mit dem Zelt direkt in der Dühne (was natürlich verboten ist). Ansonsten bringt die Lage am nördlichen Ende der Insel eben alle Vor- und Nachteile mit sich, die man in so einer Lage erwarten kann. Es ist ruhig, zu den Sehenswürdigkeiten im Norden gelangt man schnell und der Strand ist nicht überlaufen. Genauer war der Strand im September eher leer. Wer auf sein Handy angewiesen ist bekommt hier Probleme, weder mit O2 noch mit der Telekom war hier ein nutzbarer Empfang möglich – was mir eprsönlich sehr gut gefallen hat. Endlich Entspannung.
Ausstattung Min Herzing
Das Feriendorf wurde bereits zu DDR-Zeiten rege genutzt, in den vergangenen Jahren aber immer wieder saniert. So schläft man zwar weiterhin in einem Bungalow, muss aber auf keinen Komfort verzichten. Die Küche und das Bad sind gut ausgestattet und auch die Einrichtung macht einen guten Eindruck. Wer allerdings ein Problem mit Holz hat, wird sich hier bedrängt fühlen 😀 (dann aber auch lieber ein Hotel buchen!)
Das Feriendorf verfügt über einen schönen Kinderspielplatz und ein empfehlenswertes Restaurant. Zudem können die Sauna und das Solarium auch verregnete Tage abfangen. Besonders für kleine Kinder ist der Wald, in dem sich die Bungalows befinden, eine tolle Sache. Zur Tür raus und an jeder Ecke gibt es was zu entdecken.
Ausflüge
Wir hatten uns eine 8tägige Auszeit genommen und so lange halte ich es nicht nur am Strand aus. Also haben wir uns Binz, Bergen und Sassnitz einmal näher angesehen. Am Besten hat uns dabei Binz gefallen, hier findet man eine gute Kombination aus historischer Altstadt und belebten Straßen. Die einzige Enttäuschung war die Sandskulpturenausstellung, bei der wir einfach mehr für das Geld erwartet hätten. Mit unserem kleinen Mann durfte natürlich auch Karls Erlebnishof nicht ausgelassen werden, auch hier lohnt sich der Besuch. Obwohl der Erlebnishof auf Rügen bedeutend kleiner als der bei Graal-Müritz ist. Grundsätzlich muss man sich auf Rügen allerdings mit relativ langen Autofahrten abfinden, das Straßennetz ist in keinem wirklich guten Zustand und viele Bewohner sträuben sich weiterhin gegen den Ausbau der zuführenden Bundesstraße – ABER: es ist ja Urlaub und damit steht man nicht unter Zeitdruck.
Fazit
Für Familien mit kleinen Kindern oder Ruhe und Erholung suchende ist Min Herzing ein absoluter Tipp. Mehr Natur geht kaum, das Personal ist freundlich und das Feriendorf erscheint mir insgesamt stimmig. Wer etwas erleben will und gern mal ausgeht, sollte lieber an einer belebteren Ecke buchen.
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